22.6.2022
Ich habe letzte Woche eine Predigt für einen Gefängnisgottesdienst geschrieben, deren Inhalt ebenso außerhalb aller Gefängnisse anwendbar ist, deshalb hier der Text für alle:
Hola Muchachos,
Liebe Häftlinge,
Liebe Gefängniswärter,
Liebe Menschen!
Wir alle sind Menschen eines Herrn, von dem wir kamen und zu dem wir zurück gehen.
Wir alle haben ein und denselben Weg.
Warum machen wir uns diesen so schwer?
Wir leben in einer dualen Matrix.
Es gibt gut und böse,
Mann und Frau,
Tag und Nacht,
Kälte und Wärme,
Plus und Minus,
Hass und Liebe.
Hier im Gefängnis gibt es die Häftlinge auf der bösen Seite und die Wärter auf der guten Seite.
Ist das wirklich so richtig?
Gibt es nicht auch Häftlinge, die frei sein sollten und Wärter, die in eine Zelle gehören?
Ist die Trennung in gut und böse überhaupt möglich, da jeder Mensch zwei Seiten in sich trägt?
Jeder Mensch hat gute Eigenschaften und schlechte Eigenschaften.
Es gibt nicht einen nur guten Menschen und nicht einen nur schlechten Menschen.
Und es kann im dualen System Gottes niemals nur gute Menschen geben.
Es gibt keine Nacht ohne Tag.
Frauen können sich nicht ohne Männer vermehren
und Männer nicht ohne Frauen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten,
Beide Seiten gehören zusammen, bilden eine Einheit, ein Ganzes.
Gäbe es nur schlechte oder nur gute Menschen, keiner wüsste, was schlecht oder gut wäre.
Es braucht den Gegensatz, um etwas zu erkennen, um sich selbst zu erkennen.
Und es braucht Gegensätze, um entscheiden zu können, will ich meiner bösen oder meiner guten Stimme in mir folgen? Dabei wechselt das
laufend.
Mal handelt man gut und mal weniger gut.
Um im Leben zu lernen, brauchen wir negative und positive Beispiele. Die gerade böse agieren prüfen die gerade Guten und umgekehrt.
Wir brauchen einander um uns zu entwickeln .
Wir bilden zusammen ein Ganzes.
Wir haben zwei Seiten in uns und sind doch ein Mensch.
Die Menschen sind mal mehr schlecht und mal mehr gut und sind doch eine Menschheitsfamilie.
Keiner ist geboren worden und hat sich als Kind vorgenommen, ein guter oder ein schlechter Mensch zu werden. Wir alle sind durch äußere Umstände in unsere
Lebenswege gezwungen worden.
Die sogenannt Guten haben kein Recht auf die sogenannt Schlechten zu schimpfen und umgekehrt.
Es gilt zu erkennen, dass es keinen Grund gibt, Krieg gegen etwas zu führen, was nicht zu ändern ist, was nicht anders funktioniert.
Die Nacht führt keinen Krieg gegen den Tag und umgekehrt.
Warum machen sich die Menschen das Leben so schwer, wo die Erde so friedlich ist?
Im Kopf kannst du immer zwischen Krieg und Frieden , zwischen Trennung und Einheit, zwischen Leid und Glück, zwischen Hass und Liebe wählen.
Und was wählen die meisten Menschen?
Die Trennung, den Hass und den Krieg!
Und wie geht es den Menschen dabei und wie sieht die Welt heute aus mit mehr hassenden als liebenden Menschen?
Beschissen sieht die Welt aus und beschissen fühlen sich die meisten Menschen.
Doch hat jeder die richtige Antwort in sich, in seinem Herzen, tief in seiner Seele.
Frage dein Herz, ob es Liebe oder Krieg will!
Jedes Herz eines guten Menschen und jedes Herz eines gerade nicht guten Menschen will nur Liebe und Zufriedenheit!
Nur dein Kopf mit tausend aber aber aber hindert dich daran, jetzt sofort mit vergeben und lieben zu beginnen.
Stellt euch vor, ihr umarmt euch gleich alle, ohne Streit, ohne schlechte Gedanken, einfach in Liebe eine große Menschheitsfamilie zu sein, einfach glücklich zu
sein, gerade etwas Großes verstanden zu haben.
Häftlinge umarmen Häftlinge, Wärter umarmen Wärter und Wärter umarmen Häftlinge und Häftlinge umarmen Wärter und alle entdecken,
wie gut das tut, wenn es von Herzen kommt und alle erkennen, dass wir eine große Familie sind.
Wir sind alle Kinder Gottes und haben alle dasgleiche Ziel.
Wir kommen aus der Liebe
und unser Weg zurück in die Liebe
führt nur über die Liebe!
Es liegt an euch selbst, es auszuprobieren.
Ich danke euch, dass ihr da seid !