Über das Altern und die Einweisung zur Erde

 

Wenn ich mein Alter sage (geboren am 1.12.1956), fällt mir auf, dass ich in der Hälfte eines weiteren Lebensjahres gerne die mit „fast“ ergänzte kommende Zahl nenne, anstatt die niedrigere. Heute, an einem Junimorgen anno 2015 während eines Spazierganges habe ich mich gefragt, warum das so ist?

 

Die Antwort ist folgende:

 

Ich habe keine Angst vor dem Alter und dem Tode.

Ich möchte nicht jünger sein und möchte nichts anderes, als das Jetzt genießen und das weitere Reifen des Bewusstseins wahrnehmen, diese fortwährende Zunahme an Überblick gepaart mit der fortwährenden Zunahme inneren Glückes und wunderbarer äußerer Umstände.

 

Ich möchte nicht jünger sein, um wieder dümmer zu sein, um wieder mehr in den Irrungen der Egoenergien und der davon produzierten Gedanken und Sichtweisen und Beurteilungen gefangen zu sein.

 

Ich möchte nicht jünger sein, nur um einen jüngeren Körper zu haben, denn meiner ist mir altersgemäß in sehr gutem Zustand mit sehr gutem Leistungsvermögen und der Abbau des Körpers und das beginnende lichter werden des Kopfhaarkleides erinnert an unseren Weg, den Weg von der Geburt zum Tod.

 

Ich bin zufrieden und in Ruhe mit dem Zwischenergebnis meines Weges und wenn der Weg zu Ende ist, dann gehe ich mit Lust zurück und kann sagen, dass dieser Weg gut war, dass dieser Weg mir gut getan hat, dass dieser Weg mir Erfüllung brachte und dass dieser Weg mich weiterentwickelte.

 

So viele andere Seelen können das nicht sagen, kommen zu keiner Entwicklung und keinen Erkenntnissen, funktionieren immer nur für andere, haben Angst vor dem Alter und Angst vor dem Tod und halten verbohrt an ihrem Nichtwissen und ihrer Besserwisserei fest. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass mir ein solches Los in diesem Leben erspart bleibt.

 

Es ist schön, bewusst zu leben, es ist schön das Bewusstsein in sich zu erkennen und es ist schön, aus der Welt der Gedanken in die Welt der Erkenntnisse und der Verbindungen mit seinen geistigen Helfern zu wachsen.

 

Die Erde heilt. Es gibt auch Heilerde für physische Krankheiten und die Erde ist eine fliegende kosmische Klinik für Geisteskranke, für umnachtete unwache Egozustände, die sich und anderen Schaden zufügen. Damit diese Verrückten keinen Schaden sonst wo im Kosmos anrichten, werden sie auf die Erde zur Heilung verbannt und werden geheilt, auch wenn es länger dauert, wenn es mehrere Leben benötigt, ähnlich oder analog so wie im Kleinen, in einem Irrenhaus auf dieser Erde. Auch dort kann der Besuch länger dauern und man wartet ab, bis jemand wieder zur Vernunft kommt.

In einem Krankenhaus sind nun mal viele Kranke und wenn man selbst krank eingeliefert wurde und genesen ist, dann haut man nicht auf die anderen Kranken ein, nur weil diese noch krank sind. Das ist der große Unterschied zwischen wirklich Geheilten und den anderen, die sich für gesund halten, doch dann völlig in ihrer alten Geisteskrankheit die nächste Meinungsverschiedenheit, den nächsten Streit oder gar den nächsten Krieg entfachen.

Im großen Hospital Erde, der Egoheilanstalt eines Teiles des Universums, gibt es wunderbare Gärten für den Spaziergang in schönster Natur für die, die auf ihrem Weg für die Entlassung bestimmt sind und aus der geschlossenen Abteilung kommend schon Ausgang haben.

 

Diesen Ausgang, im Moment in Form dieses herrlichen Fleckchen Erde in Südamerika und meinen eigenen Heilungsprozess genieße ich bewusst und das ist schön.

Es ist schön, gesund zu werden, zu heilen, heil zu werden und anderen auch dabei helfen zu können, die sich helfen lassen. Es ist schön, wie es viele Religionen andeuten, eins zu werden aus der Getrenntheit in die Einheit, in die Einheit mit sich selbst und dem eigentlichen SEIN aller Existenz, das ist der Weg, der begleitet wird vom älter werden des mich beherbergenden Körpers und so ist die Veränderung des Körpers und sein älter werden eine schöne Begebenheit.

 

Nur die törichten noch sehr kranken Patienten wollen ihre Genesung bremsen, halten an vergänglichen Freuden fest und wollen das Altern ihres Körpers aufhalten. Wenn man für irdisches Vergnügen und für ein Rollenspiel individueller Geschichten lebt, dann wird das eigentliche Ziel der Gesundung des Geistes im Hospital Erde verfehlt und die Zeit läuft einem davon. Damit ist nicht gemeint, dass man sich nicht mehr über irdische schöne Dinge freuen sollte, selbstverständlich sollte man das, nur nicht als Mittelpunkt, sondern als nette Begleiterscheinung des Lebens. Wer den irdischen Freuden als Sinn seines Lebens nachläuft, hat den Sinn verfehlt und diese Patienten haben das Empfinden, die Zeit liefe immer schneller ab und sie wollen lieber jünger sein, lieber den Alterungsprozess des Körpers aufhalten und dieser Handlungsversuch ist genau so verrückt wie sie selbst. Leichtere Krankheitsverläufe kaufen nur Cremes zur angeblichen Verjüngung, andere kaufen Kuren und sogar Operationen zur Verjüngung, die doch niemals möglich ist. Das Altern wird oft innerlich und äußerlich murrend hingenommen und es schwindet niemals ihre Angst vor Krankheit und Tod, sie kommen nicht zu wahrem Wissen, zu Weisheit und Bewusstseinsveränderung, gleich bedeutend mit Heilung. Sie wissen nicht, dass es weiter geht nach dem Tode und wissen nicht, warum sie gelebt haben, so wie ein Irrer auch nicht weiß, wieso er im Irrenhaus eingesperrt ist. Erst mit der Selbsterkenntnis beginnt die Heilung, erst mit der Hinterfragung des eigenen Egozustandes, mit dem Erkennen des eigenen Krankseins kann die Heilung beginnen, mit der Erkenntnis, ich weiß eigentlich nichts und muss mich öffnen nach innen und außen für Neues.

 

Ich muss bereit sein zur Heilung und nicht weiter krank sein wollen. Die, die noch weiter krank sein wollen, wissen nicht um ihren Zustand, wie Jesus schon sagte, denn sie wissen nicht was sie tun.

Die Krankheit am Körper kann man erkennen und sie tut oft weh.

Die Krankheit des Geistes versteckt sich hinter falschen Gedanken und Ansichten und das Wehtun dieser Art Krankheit äußert sich in unglücklichen Gefühlswelten, in Wut, Hass und Zorn wie auch in Traurigkeit und Selbstmitleid und vielen anderen Diagnosen.

 

Das muss nicht sein und diese Zustände können heilen, so wie auch körperliche Krankheiten heilen können und meistens Folge von falscher giftiger Ernährung sind, so können geistige Krankheiten heilen und sind die Folge von falschen giftigen Gedanken, an denen man festhält und sich durch Wiederholung immer neu zuführt. Unheilbare Zustände gibt es nicht. Alles ist in Bewegung, alles ist in ständigem Fluss hin zur Genesung auf dieser Erde, der Spezialklinik für Geisteskranke eines Teiles des Universums.

 

Ich freue mich, älter zu werden und ich möchte rückwirkend auch keinen Tag an Erfahrungen missen. Die schmerzlichen Erfahrungen waren nicht nur schmerzlich wegen anderer, die im Krankenstand Leid verteilen, sondern sie waren auch schmerzlich wegen des früheren eigenen Unvermögens, die Dinge aus einer besseren Sicht zu betrachten, mit einem erhöhten Bewusstsein und nicht nur aus den Niederungen des Egobewusstseins mit seiner Selbsterhebung und überschnellen Verurteilung anderer.

 

Ich musste da durch wie jeder andere da durch muss und aus besserer Sicht war alles gut, ist alles gut, war alles bestens, ist alles bestens, diente und dient alles zur Heilung und zur eigenen bewusstseinsmäßigen Entwicklung. Für nichts anderes sind wir auf dieser Erde, nicht für Berufe und Karrieren und Konsum.

Deshalb möchte ich keinen Tag rückwärts gehen und kein Alter wiederholen und nichts anders machen, denn auch vermeintliche Fehler sind keine Fehler, sondern nur ein Teil eines großen sehr sehr genau organisierten Getriebes zum Nutzen aller.

Ich freue mich über die fruchtbare Zeit auf dieser Erde und möchte sie noch lange nutzen :-)

 

 

Don Wil de la Paz oder Graf von Berga oder wie der Körper sonst genannt werden könnte.