Namaste
Wer es noch nicht weiß, ich lebe derzeit mit verschiedenen Aufgaben betraut in Paraguay auf einem wunderschönen Stück Erde mit zwei Burgen, in denen ich viele Besucher beherbergen darf. Es sind überwiegend aufwachende und aufgewachte Geister, die auf ihren verschiedenen Wegen kommend eine abwechslungsreiche tägliche Bereicherung darstellen im Zusammenwachsen zu einer Einheit, die wir immer waren und immer sind, doch ist unser spannender Erkenntnisweg aus der Irrung und der Illusion des unbeständigen Egoismus zum Bewusstsein der beständigen Einheit unser Lebensziel. Ich grüße mit den Worten „gutes Heute“ schon anders als die Masse, um einen Gruß nicht zur bloßen Floskel verkommen zu lassen, sondern ein „Was ist das? Wieso sagt der Gutes Heute?“ beim Gegrüßten hervorzurufen, womit er in dem Moment aus anderen Gedanken ins Jetzt geholt wird und sich in gewissem Maße sein Grad der inneren und äußeren Öffnung zeigt, ob er geistig beweglich reagiert oder steif bei seinem bisherigen Gruß wie festbetoniert festhält, weil er sofort wertet, dieser andere Gruß ist Blödsinn, mein Gruß ist der richtige und nur mit diesem antworte ich. Der Feinfühlige passt sich dem Gruß seines Gegenübers an, alleine schon aus Achtung vor dem anderen und wer offen ist und lernbereit, fragt sich selbst, was ist der Grund für einen anderen Gruß, was sagt der andere Gruß aus?
So habe ich derzeit den ersten Gast, der zwar mein „Gutes Heute“ nicht jedesmal erwidert, sondern gemischt mit dem Namaste-Gruß antwortet, weshalb ich meinen Verstand benutzte, um aus dem allgegenwärtigen jetzigen Moment heraus eine Erklärung zu diesem Gruß zu erhalten, ohne Bücher zu lesen, ohne Gelehrte zu fragen und ohne die Herkunft des Grußes zu kennen, und ich habe eine fontänenartige Antwortwelle zu diesem Gruß erhalten und bedanke mich bei meinen geistigen Führern dafür.
Wohl jeder hat den fremdartig anmutenden Gruß schon gesehen, auch wenn er nicht in ferne Länder gereist ist, sondern ihn in Filmen entdeckte, wobei man seine zwei Handflächen flach gegeneinander mit den Fingerspitzen nach oben vor seiner Brust zusammen führt und seinen Kopf dabei neigt mit kompletter gerader Körperhaltung in Richtung des Gegrüßten.
Ich bekomme mehr oder weniger regelmäßig Durchgaben über Wahrheiten in dieser Welt und heute erschloss es sich mir, dass dieser Gruß einer der besten Grußmöglichkeiten heutzutage ist, wenn nicht die beste Variante.
Im Bereich des Islam gibt es bei aufgewachten Geistern die ehrvolle Verbeugung gegenüber einem Gegrüßten mit Auflage der rechten Hand auf dem eigenen Herzen. Auch dieser Gruß sagt viel und bedeutet viel, doch der Gruß Namaste aus asiatischen Quellen bedeutet noch mehr, ja bedeutet alles gleichsam dem arabischen ersten Buchstaben „ba“ womit das bis-millahi-rahmani-rahim anfängt.
Die Verbeugung mit den zusammengesetzten Handflächen zu einer Einheit mit den Spitzen nach oben hat so viele Bedeutungen und verbirgt so viele Feinheiten, dass kopflastige Geister endlose Bücher darüber füllen könnten.
Einer der wichtigsten Ausdrücke darin sind die Achtung und die Ehrerbietung als Gruß dem anderen gegenüber und gleichzeitig an das Leben selbst und da wir alle ein Teil des Ganzen sind, grüßt man sich gleichzeitig auch selbst. Die ausgehende gute Schwingung verteilt sich auf den Gegrüßten wie auf den Grüßenden wie auf das gesamte Umfeld.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wortlosigkeit. Es kommt eine tiefe Geste von innen heraus die in der Stille mehr hervorbringt als ein über den Intellekt mit dem Munde ausgesprochener Gruß, der vielen Gefahren ausgesetzt ist, sei es ein unglücklicher Tonfall oder ein als solcher empfundener beim anderen, da Gesprochenes und Gehörtes immer durch den Egodenkapparat läuft und darin immer der zwanghaften Wertung und Bewertung unterlegen ist, solange der Besitzer dieses Egoapparates noch schläft und nicht wach und bewusst und selbstkontrolliert lebt.
Nicht zuletzt ist dieser Gruß kein einfacher Gruß, sondern ist eine komplette Handlung, erfordert eine Pause vom derzeitigen Tun und kommt so einem kurzen Gebet gleich.
Ein floskelhaftes „moin moin“ oder „guten Morgen“, oder „tach“ oder „Grüß Gott“ oder „alles klar“, oder „wie geht‘s“ kann man beim Gehen vornehmen, mit oder ohne Drehung des Kopfes hin zum Gegrüßten. Die Hände können beschäftigt sein mit Werkzeug oder Einkaufstaschen halten und man kann auch dabei liegen, gar nicht aufstehen, keinerlei Ehrerbietung und eigene Präsenz als Repräsentant des göttlichen Lebens zeigen.
Solch ein oberflächliches floskelhaftes unüberlegtes Grüßen ist der Gruß Namaste nicht.
Dabei muss man alle Dinge aus den Händen legen, Arbeiten unterbrechen, Pause in Achtung eines anderen vorbeikommenden Lebensteiles machen und ist dabei automatisch im Jetzt, im gegenwärtigen Augenblick und diesen Gruß kann man nur bewusst ausführen, man kann ihn nicht so lapidar über die Schulter rüber werfen und alle Aktionen, die einen in den jetzigen Augenblick führen, führen ins Bewusstsein, sind Generalschlüssel in diesem Leben als Rakete in ein wirkliches Bewusstsein, in ein wirklich und wahrheitlich glückliches Leben durch zu starten. Die heutige Menschheit hat diese Möglichkeit in nie zuvor gekannter Breite und Geschwindigkeit.
Weil im Namaste alles steckt und ein offener Geist allein über diesen bewusst praktizierten Gruß weiter und weiter und weiter lernen kann bis in alle Feinheiten, so will ich hier diesmal keinen 10-seitigen Aufsatz schreiben, sondern es bei nicht mal 2 Seiten belassen, denn die bewusste Übung dieses Grußes und ein Sinnen darüber bringt jedem mehr, als viele Worte darüber zu lesen.
Dieser Aufsatz besteht aus 889 Wörtern und hat für genügend Gedankenlaute in Deinem Kopf gesorgt und nun schaltest Du Deinen Gedankenapparat ab und lässt nur das eine Wort in großer Stille wirken………………...
NAMASTE
Dein Menschenfreund in Südamerika :-)